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Makiwara DIY Bau für den Garten

Makiwara DIY Bau für den Garten

Ein Makiwara, ist ein aus Japan stammendes Trainingsgerät, das im Karate insbesondere für
Schlagübungen genutzt wird. Es gibt viele Varianten dieses Übungsgeräts, klassisch schwingt die Schlagfläche leicht mit, was es in der Vergangenheit möglich gemacht hat, dieses Gerät auch für die Entwicklung harter Techniken zu nutzen, heute gibt es mit Schlagpolstern und Sandsäcken jedoch Geräte, die ein Schlagkrafttraining ermöglichen, das ein geringeres Verletzungsrisiko bietet.

Die Variante, die wir für unseren Garten gebaut haben und die wir euch hier, zum eventuellen Nachbau, vorstellen wollen ist sehr hart und schwingt nur wenig mit, aus diesem Grunde sollte hier vollständig auf harte Techniken verzichtet werde, da das Verletzungsrisiko dabei viel zu groß ist. Unsere Variante eignet sich aber wunderbar dafür an Präzision, Distanzgefühl und Trefferfläche der verwendeten Körperwaffen zu arbeiten.

Verwendete Materialien :

 

  1. 1 * Einschlaghülse
  2. 1 * passendes Vierkantholz (Länge ist abhängig von Eurer Größe Kopfhöhe wäre schon nützlich 😉 )
  3. ca. 50 Meter Hanfschnur für die Wicklung
  4. Schleifpapier (am besten in Verbindung mit einem Schleifgerät, glaubt mir das ist echt Arbeit)
  5. Holzlasur zum Wetterschutz

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Foto 1-4
Schleift das Ding ordentlich glatt, es kommt zwar nachher eine Wicklung drum, aber glaubt mir das letzte was ihr bei einem Training wollt, ist euch Splitter einzufangen.

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Foto 5
Tragt mehrere Schichten der Lasur auf und arbeite da gewissenhaft, wenn das Ding draußen steht, möchtet ihr nicht, dass es euch auf Grund der Witterung weg gammelt.

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Foto 6-8
Sucht euch einen schönen Platz im Garten und schlagt die Einschlaghülse ein.

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Foto 9
Verfrachtet den Balken in die Einschlaghülse

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Foto 10
Wicklung um die geplanten Treffer Flächen und es kann los gehen.

Ein paar Dinge die mir beim bzw. nach dem Bauen aufgefallen sind, eine Einschlaghilfe für die Hülse und ein Vorschlaghammer sind nicht zwingen erforderlich, erleichtern die Sache aber ungemein. Weiterhin, dem ein oder anderen Leser mag es bereits aufgefallen sein, die Trefferflächen wickeln sich um ein Vielfaches leichter, wenn man den Balken noch nicht eingesetzt hat. Ja ich habe mich mehrfach gefragt, wie ich auf diese brilliante Idee gekommen bin.

Mich hat das ganze Ding ca.10-15 Euro gekostet, da ich das Kantholz für einen Euro von einem Freund erwerben konnte, ihr werdet eventuell dafür noch ein paar Euro drauf legen müssen. Wenn wir die Preise vergleichen, die für den Kauf eines fertigen Makiwara aufgerufen werden, bekommt ihr noch immer ein preiswertes und cooles Trainingsgerät, das soweit ihr über einen Garten verfügt, eure Trainingsmöglichkeiten im Solotraining enorm erweitert.

Am Ende ein paar Anmerkungen zur Nutzung. Jedes Trainingstool sollte passend zu seinem gewünschten Trainingsziel verwendet werden, im Detail werde ich in einem späteren Artikel noch einmal darauf eingehen. Kurz und knapp ist aber für dieses Tool zu sagen, auf Grund der fehlenden Polsterung und der starren Konstruktion eignet sich dieses Trainingsgerät nicht für die besonders harte Ausführung von Techniken. Nutzt das „Makiwara“ für Übungen um die Distanz gut abzuschätzen. Für die Verbesserung der Präzision eurer Schläge und Tritte. Wir werden in der nächsten Zeit auch noch kleine Videos mit Trainingsideen für euch bereit stellen.

Vielleicht haben einige von Euch aus anderen Quellen gehört, dass man hier sogar unbedingt hart und mit viel Kraft arbeiten sollte um seinen Körper, im besonderen unsere Körperwaffen, abzuhärten.
Bitte und das gilt besonders für Anfänger, macht das NICHT es gibt effektivere und vor allem weniger verletzungsanfällige Übungen um sich abzuhärten und harte Schlagkraft zu entwickeln. Bei dem Argument, das haben die alten Meister auch so gemacht, sollte euch immer klar sein, früher gab es noch nicht so viele nützliche andere Trainingsgeräte. Nur weil man das früher so gemacht hat und es zu Ergebnissen führte, heißt das nicht, dass es heute nicht bessere oder zumindest sicherere Methoden gibt und ich bin mir sicher, das die „alten Meister“ würden sie heute leben, die Vorzüge erkennen und diese Nutzen würden.

Wie Jesse Enkamp so schön gesagt hat :
Tradition soll nicht die Asche der Vergangenheit konservieren, sondern das Feuer am brennen halten.

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